Trainerfortbildung in Dresden mit Bundeslehrreferent Ralf Lippmann

Am Wochenende 24./25. September fanden sich 38 Judo-Trainer zum Fortbildungslehrgang Trainer C beim JC Arashi Dresden direkt an der Elbe ein. JVS-Referent für Lehr- und Prüfungswesen Norbert Fahrig hatte ein umfangreiches und ansprechendes Programm für das Wochenende zusammengestellt und hochkarätige Referenten eingeladen.

Bundeslehrreferent Ralf Lippmann, den meisten sicherlich als Autor von Judo-Lehrbüchern, mehrerer Artikelserien im Judomagazin und Mit-Urheber der aktuellen Kyu-Prüfungsordnung bekannt, JVS-Referent für Kinder- und Jugendsport René Liesebach sowie Norbert Fahrig leiteten insgesamt 15 Übungseinheiten, dabei wurden Theorie und Praxis immer direkt auf der Tatami verknüpft.

Am Samstagvormittag lag das Hauptaugenmerk auf Ukemi-, Tachi- und Ne-Waza-Techniken des Kyu-Prüfungsprogrammes mit besonderem Fokus auf den unterschiedlichen Wurfprinzipien der Koshi-, Ashi und Te-Waza. Nach der Mittagspause vermittelte Sportfreund Erik Tschierlei als Teil seiner Trainer B-Ausbildung unter den kritischen Augen von Ralf Lippmann einen Handlungskomplex um O-Uchi-Gari  bevor „Lippi“ selbst den restlichen Nachmittag auf die Grundkampfkonzeption (GKKZ) und Aspekte der modernen Grundlagenausbildung einging.

Der zentrale Gedanke des ganzen Nachmittags war, dass im Judo-Grundlagentraining nicht spezielle Wurftechniken vermittelt werden sollten, sondern Grundfertigkeiten wie z.B. ein sicherer beidbeiniger Stand, der effektive Bruch des gegnerischen Gleichgewichts und das Bewegen des Partners mit Ärmel-Reverse-Griff. Solche Fertigkeiten befähigen den (jungen) Judoka, die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen (analog natürlich auch in Ne-Waza). Sie sind damit die Basis aller (Wurf-)Techniken und damit auch von Kampferfolgen bis hin zu olympischen-Medaillen – eine langfristige Entwicklung ist folglich kurzfristigen Siegen mit vermeintlich effektiven Techniken vorzuziehen.

Spaß am Training zu vermitteln war das zentrale Ziel der Sonntagseinheiten zum Thema „Persönlichkeits- und Teamentwicklung“ (PuT) mit René Liesebach. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die sozial-integrative Funktion des Judotrainings durften die Teilnehmer das Gelernte in vielen Kooperations- und Motivationsspielen selbst anwenden und schnell waren das zeitige Aufstehen zum Sonntag und die müden Knochen vom Vortag vergessen. Vor allem beim Evolutions- („Blubb“ sagt die Amöbe) und beim Piratenspiel („Arrrr!“) wurde herzhaft gelacht.

Danach übernahm nochmals Ralf Lippmann mit der GKKZ, erläutere Handlungskomplexe aus 2:1 und 2:0-Situationen (Hände Tori am Partner/Hände Uke am Partner) und endete mit dem berühmten Tölz-Umdreher sowie einigen Varianten davon. Danach wurde der Lehrgang mit der Ausgabe der Lizenzen auf der Sonnenterasse des JC Arashi abgeschlossen.

 Zusammenfassend war es für alle Teilnehmer ein sehr lehrreiches Wochenende, bei dem garantiert jeder neue Ideen und wichtige Impulse für seine Trainingsgestaltung mitnehmen konnte! Großer Dank gilt den motivierten und immer freundlichen Referenten, die mit ihrer offenen Art eine höchst angenehme Atmosphäre zum Üben schufen, und dem Ausrichter JC Arashi für das Bereitstellen der Räumlichkeiten mit herrlichem Ausblick und Dampfertuten sowie für die gute Verpflegung. Eine rundherum gelungene Fortbildung!

Text: Max Sieger

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