Dem Bergsturm begegnen

Es heißt, man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Es gab gleich mehrere Anlässe, die zu feiern wir uns am 02. November 2024 in unserem Dojo im Sportzentrum Blasewitz trafen.

Zum einen ist es 10 Jahre her, dass sich Teile des USV TU Dresden unserem Judoclub Arashi Dresden anschlossen und seither einen verlässlichen Teil unseres Teams bilden und das Vereinsleben aktiv mitgestalten. Zum anderen wollten wir zwei Sportfreunde ehren, die fast auf den Tag genau vor 60 Jahren ihre sportliche Laufbahn im Judo begannen: Helmut Klein (2.Dan) und Norbert Fahrig (6.Dan). Der Tag begann standesgemäß auf der Tatami mit einem freudbetonten Training. Zunächst gedachten jedoch alle Sportler gemeinsam der am 25.10. 2024 verstorbenen Judo-Trainerlegende Norbert Littkopf, den Norbert mit einer kurzen, aber eindringlichen und emotionalen Rede würdigte.

Nach einer leichten Erwärmung und der Wiederholung von Bewegungsmustern von Ashi-Waza demonstrierte unser geschätzter Judoexperte Prof. Dr. Peter Deegen den für unseren Verein namensgebenden Wurf – den Yama Arashi. Der Name leitet sich aus den japanischen Wörtern Yama, der Berg und Arashi, der Sturm her. Er demonstriert perfekt ein wesentliches Prinzip des Judo: der Kraft des Gegners wird weniger die eigene entgegengesetzt, vielmehr wird die Energie des Gegners aufgenommen und in eine eigene Aktion umgesetzt. Nach ausführlichen Erläuterungen und Demonstrationen der Technik durch Peter hatten alle Sportler Gelegenheit, die Wurftechnik zu üben. Nach einer lockeren Bodeneinheit trafen wir uns dann zu einer kleinen Feier mit einem zünftigen Mittagessen.

Zur Einführung in den geselligen Teil des Tages gab Dr. Hartmut Günther, früherer Trainer der TU Dresden, einen kurzen historischen Abriss zur Entwicklung des Judosports in Dresden zu Zeiten der DDR und garnierte dies mit einigen Anekdoten aus Norberts aktiver Zeit als Judoka.

In ihren Ansprachen blickten Jubilar und Vereins-Geschäftsführer Norbert Fahrig und Vereins-Präsident Heinz Moser auf die Geschichte des Judosports in Dresden im Allgemeinen und die überaus erfolgreiche Entwicklung des Judoclubs Arashi innerhalb des vergangenen Jahrzehnts im Besonderen zurück. Norbert berichtete unter anderem, dass unser Verein in den zurückliegenden 10 Jahren von 99 auf gut 300 Mitglieder gewachsen ist, dass wir in den letzten 10 Jahren über 20 neue Dan-Träger unter uns haben und unser Verein vor allem durch die großen und kontinuierlichen Erfolge unserer Sportfreundin und Trainerin Anita Sprenger bei internationalen Meisterschaften auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet. Zudem verwies er auf den beeindruckenden Fakt, dass sein und Helmuts 60-jähriges Judo-Jubiläum zwar den Anlass für die Feier boten, wir mit Klaus Michalke und Dr. Günter Hielscher zwei Sportfreunde in unserem Verein haben, die sogar schon weit über 60 Jahre dem Judosport treu sind und sogar immer noch aktiv trainieren. Norbert verband seinen Rückblick mit dem Wunsch, dass wir den eingeschlagenen Weg weiterführen und perspektivisch sich gern auch jüngere Sportler in die Vereinsarbeit einbringen mögen, damit wir die bisherige Erfolgsgeschichte auch weiter fortschreiben können.

Heinz würdigte in seiner Rede insbesondere Norberts herausragende Leistungen und Verdienste, sowohl für die Entwicklung unseres Judoclubs, als auch für den Judosport in Sachsen allgemein.

Nachdem beide Jubilare kleine Geschenke erhalten und den begeisterten Beifall der anwesenden Gäste genossen haben, gingen wir zu einem gemütlichen Mittagessen über. Hierbei bot sich reichlich Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen und über die reichlich zusammengetragenen Geschichtsdokumente (Startbücher, Fotos, Urkunden, Zeitungsartikel…) zu diskutieren.

Wir gratulieren nochmal Helmut und Norbert ganz herzlich, wünschen Ihnen, dass sie noch lange mit uns auf der Tatami stehen können und bedanken uns bei allen, die zum Gelingen des Trainings und der Feier beigetragen haben.

 

Text: Jan Hoffmann, Fotos: Max Krieg

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