BJJ: ADCC European Championship 2018

Eine sehr interessante Erfahrung für Martin von unserem BJJ-Team auf hohem internationalen Niveau zu kämpfen

Am 06.10.2018 war ich zu meiner ersten ADCC European Championship. Wer mit der Grappling Szene vertraut ist, weiß, dass es hier wenig Amateure wie mich gibt. Die Top Leute trainiere alle Vollzeit, haben zum Teil eigene Gyms und Sponsoren. Das Starterfeld fasste allein in meiner Gewichtsklasse bis 87,8 kg 52 Leute.

Ich musste direkt in der ersten Runde ran, hatte also kein Freilos. Mein erster Gegner war Nick Forrer aus England. Er ist BJJ Blackbelt und betreibt seine eigene Schule Forrer Martial Arts in London. Wir tasteten uns kurz im Stand mit ein paar Griffvarianten ab, dann setzte er sich direkt hin und versuchte aus der Open Guard Kontrolle über meine Beine zu bekommen. Ich ging mit Kneeslice und Kopfkontrolle durch die Guard und hatte sofort einen Guillotinengriff. Diesen wechselte ich zu einem D'arce Choke. Er versuchte noch zu verteidigen, doch nach einem Wechsel in die Mount musste er kurze Zeit später tappen. Danke an Dennis Brötzmann fürs coachen in diesem Moment, denn der Positionswechsel war das Zünglein an der Waage und somit auch der Grund für den Sieg. Damit war der erste Kampf gewonnen und auch noch mein erster Sieg gegen einen BJJ Blackbelt.

Zwei Stunden warten war jetzt angesagt bis zur nächsten Runde, denn auch die anderen Gewichtsklassen waren voll besetzt.  Der nächste Gegner war Kristian Popov aus Bulgarien. (Leglockspezialist und 2 facher NAGA European Champion sowie 2 nd Degree Blackbelt wie ich hinterher erfuhr). Ich pullte nach kurzem abtasten im Stand Guard, da er nicht wie gewünscht auf meine Kopfangriffe (Snapdowns) reagierte und konnte ihn mit Dummy Sweep aus der Closed Guard sweepen. Er schnappte sich allerdings bevor ich eine Innenkontrolle etablieren konnte mein linkes Bein und setzte einen Outside Heelhook an, aus dem ich nicht mehr raus kam. Fühlte sich an als wenn jemand einem eine Schraubzwinge ums Bein legt. Ich hatte nun auch am eigenen Leib erfahren, warum er Spezialist für Fußangriffe genannt wird. Damit war Endstation in Runde zwei.

Es war eine sehr interessante Erfahrung mal auf diesem Niveau zu kämpfen. Nächstes Jahr wird wieder angegriffen. Die nächsten Trainingsschwerpunkte sind gesetzt ;-). Dank gilt wie immer meinem Trainer Robert Musiol sowie allen Mitgliedern des Grappling Team Dresden. Einen besonderen Dank möchte ich dem Judoclub Arashi Dresden e.V. für seine Unterstützung aussprechen. 

 

Text: Martin 

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